Dilsberg feiert
100 Jahre Turnerbund
& 50 Jahre Musikzug

Unterhaltsamer Festabend mit Ehrungen und viel Musik
19. Juni 2009

 

Der Festabend am Freitag bildete den Auftakt zu einem großen Festwochenende, denn der Dilsberg feiert 100 Jahre Turnerbund und 50 Jahre Musikzug. Unter Trommelklängen zog der Musikzug in seiner rot-weißen Husarenuniform in das Festzelt auf der Tuchbleiche ein und 40 aktive Musiker aller Altersklassen gaben auf der Bühne ein imposantes Bild ab. Ehrenvorsitzender Bernhard Hoffmann, der durch den Abend führte, begrüßte den Musikzug als das Aushängeschild des Vereins sowie die zahlreichen Gäste.
 

Die eintreffenden Festgäste wurden vom Ehrenvorsitzenden Bernhard Hoffmann, umrahmt von den Festdamen und Regina Watzelt, Petra Zantopp sowie Uli Fabian-Strifler begrüßt und charmant auf ihre Plätze geleitet. Gemeinsam mit dem Abteilungsleiter des Musikzugs, Helmut Waibel, oblag diesem Gremium die Organisation des Abends.
 

Dem passenden Musikstück „Festlicher Einzug“ folgten die Fahnenabordnungen vom Turngau Heidelberg, Turnerbund Dilsberg, der Turnvereine Kleingemünd, Neckargemünd, Neckarsteinach und Eberbach sowie Schützenverein, Sängerbund und Kyffhäuserbund Dilsberg. Der 1. Vorsitzende Ralf Baudisch überreichte den Fahnenträgern ein Fahnenband des Jubiläumsvereins.
 

Was wäre ein Turnverein ohne Turner? Vorgestellt von Oberturnwart Axel Fischer präsentierten sich 16 Abteilungen und boten einen Einblick in das vielfältige Angebot des Vereins. Mehr als 180 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Turngruppen bilden die Zukunft. Dazu zählt die Badminton Jugend die von Silke Schneider trainiert wird. 30 Kinder die mittlerweile bis auf Landesebene erfolgreich sind stellen derzeit die sportliche Perle des Turnerbunds dar. Die Badminton-Gruppe für Erwachsene unter Leitung von Danny Kunz trifft sich Dienstags abends zum zwanglosen Spiel. Die Gymnastikdamen mit den Abteilungsleiterinnen Heidrun Pohl und Heidi Spindeldreher trainieren mit Steffi van Soldt gezielte Beweglichkeit und Grundfitness im Alter.
 

Die Mountainbike-Gruppe unter der Leitung von Axel Fischer ist für den Dilsberg prädestiniert. Ca. 20 Personen radeln in zwei Leistungsgruppen quer durch den Odenwald und einige nehmen sogar an Wettkämpfen teil. Angeführt von ihren Teamleiterinnen Martina Müller, Vanessa Fröhlich, Madeleine Benig, Natascha Richter und Marie-Kristin Funke marschierte die Geräteturnjugend ein. Ab der 1. Grundschulklasse trainieren Mädchen und Jungs Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn und glänzen mit Auftritten bei verschiedenen Veranstaltungen. Ein fester Bestandteil für junge Familien ist das Kinderturnen unter der Leitung von Gabriele Fröhlich, mit der Unterstützung von Regina Watzelt. Kinder von 3 - 7 Jahren wird hier der Spaß an der Bewegung fürs spätere Leben vermittelt. Eine weitere Kindergruppe wird von Petra Schwanke betreut.
 

Mit über 600 aktiven wie passiven Mitgliedern zählt der Verein zu den größten der Gemeinde. Dazu gehört auch die Leichtathletik-Gemeinschaft unter der Leitung von Dieter Jeckel, die im Stadion in Neckargemünd regelmäßig Kurz- und Langstrecken, Wurf- und Stossdisziplinen trainiert. Die elegant angezogenen Damen und Herren der beiden Tanzgruppen trainieren dienstags und mittwochs bei Christine Lerch und Markus Lindner Standardtänze. Anfänger wie Fortgeschrittene haben ihren Spaß bei Walzer, Rumba, Samba und Cha-Cha-Cha. Die Künstler mit den kleinen weißen Bällen (Tischtennis) folgte mit Abteilungsleiter Kurt Armitter. Trainer Thomas Bähr vermittelt Erwachsenen und Jugendlichen die Leidenschaft an diesem schnellen hochdynamischen Sport und einmal im Jahr findet ein offenes Ortsturnier statt.
 

Die Abteilung "Pritschen-Baggern-Hechten" oder kurz gesagt die Volleyballer um Michael Niggemeyer bietet vor allem den Freizeitsportlern Montagsabends einen Raum zum Trainieren. Die neue "alte" Wandergruppe steht unter der Leitung von Holger Watzelt und Udo Fischer. Wanderbegeisterte und Familien können diesen schönen Sport am Dilsberg und in der näheren Umgebung ausüben. Die Walking-Abteilung von Beate Oemler bietet drei Trainingstermine an und führt im Frühjahr einen offenen Walking-Treff durch. Die Gymnastik-Gruppe der Herren steht unter der Leitung von Georg Korol und Steffi van Soldt trainiert die jung gebliebenen Senioren am Donnerstagabend.
 

Vorstand Baudisch stellte die beiden Festdamen Jennifer und Stefanie Christ vor, die ihn tatkräftig unterstützten und begrüßte die vielen Ehrengäste aus Politik und Vereinen sowie Funktionäre, Ehrenvorsitzende und Ehrenmitglieder, unter ihnen Prof. Gert Weisskirchen (MdB), Elke Brunnemer (MdL) und Bürgermeister Horst Althoff. Vor dem Festabend hatte der Verein bereits seiner verstorbenen Mitglieder mit einem Blumengruß und Trauerchoral auf den beiden Friedhöfen gedacht.
 

Abteilungsleiter Helmut Waibel fasste in prägnanter Form den Werdegang des Musikzugs zusammen und resümierte zurückblickend, „die vielen Mühen und Opfer haben sich gelohnt, um den Musikzug zu dem zu machen was er heute ist.“ Sein Dank galt seinen Musikerkollegen und Ausbildern für ihren Einsatz sowie den Sponsoren für ihre Unterstützung.
 

50 Jahre Musikzug und besser denn je. Das konnte man an diesem Abend öfters hören, denn der Jubilar übernahm selbst die musikalische Unterhaltung und bewies mit neuen Musikstücken wie „Zaratustra“ oder „I will follow him“ seine Qualität. Die Handschrift von Vladimir Karpov, der 2005 als Dirigent verpflichtet werden konnte ist spürbar. Sein Stellvertreter Bernhard Ziegler hat mit 18 jungen Musikern, die auch weiterhin im Musikzug spielen, die Bigband „Espressivo“ gegründet und sich ebenfalls im Umkreis bereits einen Namen gemacht.
 

Für Bürgermeister Horst Althoff hat der Verein die Zeichen der Zeit erkannt, leistet eine gute Jugendarbeit, ist mit Liebe und Leidenschaft für Bürger aktiv und bietet seinen Mitgliedern auch Trendsportarten an, um die Zukunft sei ihm nicht bange. Turnerbund und Musikzug hätten eine großartige Vereinsgeschichte, die durch Einsatz redlich verdient sei, bestätigte Ortsvorsteher Stefan Wiltschko.
 

Dann hieß es Bühne frei für die Chorgemeinschaft, bestehend aus Katholischer Kirchenchor „Cäcilia“ und Sängerbund Dilsberg/Evangelischer Kirchenchor Mückenloch. Unter der Leitung von Heike Ettrich und Volker Konetschny sangen sie unter anderem „Dilsberg, liebe traute Heimat“. Zum Dank für den unterhaltsamen Auftritt gab es das Jubiläumsgläschen und ein „Dilsberger Obstwässerle“.
 

Für den Turngau Heidelberg überbrachte Vorstand Thomas Müller die Grußworte, dankte dem Verein für seine bisherige Unterstützung und Verlässigkeit, verbunden mit der Hoffnung, auch in Zukunft auf ihn bauen zu dürfen. Der Vizepräsident des Badischen Sportbundes und Vorsitzende des Sportkreises Heidelberg, Gerhard Schäfer, hob den positiven Stellenwert des Sports in Kombination mit dem kulturellen Bereich heraus und überreichte vom Sportbund eine Ehrengabe mit Urkunde zum Jubiläum.
 

Die Grußworte der Dilsberger Vereine sprach Reinhard Greulich vom Musikverein. Die Mitglieder hätten in all den Jahren ihre Freizeit geopfert, Ideen und finanzielle Beiträge zur Verfügung gestellt und den Verein geprägt. Er wünschte für die Zukunft alles Gute und überreichte eine „Finanzhilfe“.
 

Für die umliegenden Turnvereine stellte Erika Höfer vom TV Kleingemünd in ihrer Rede fest, dass die Vereine noch nie so ein starkes Angebot hatten wie heute und dennoch so viele wie nie inaktiv sind. Dem wirkte sie offensiv entgegen „Jetzt wird was getan!“, ließ die Festgemeinde aufstehen und alle Muskelpartien aktivieren. Da machte auch Anja Höfer, die 1. Vorsitzende des TV Kleingemünd und Verbandsdirigent Dennis Nussbeutel kräftig mit. Die Vorstände der Turnvereine und der Neckargemünder Karnevalsgesellschaft kamen zum Gratulieren nach vorne und Anja Höfer sowie Sonja Ruland überreichten den beiden Jubilaren jeweils ein Geldsäckel.
 

Auch der Turnverein Neckarsteinach war der Einladung auf den Dilsberg gerne gefolgt, zumal man vor hundert Jahren bei der Gründung Pate war. Hans Schadenfroh wünschte viele sportliche Erfolge und der Vorstandschaft für die Führung eine glückliche Hand. „Da muss etwas hinter der Musik sein das jung und alt verbindet, um miteinander zu musizieren. Die Freude an der Musik, früher hat man Kameradschaft gesagt, heute, die Chemie stimmt.“ Nach dieser Feststellung führte Georg Werkmann vom Blasmusikverband die Ehrungen für verdiente Musiker durch. Mit Franz Göschl, Werner Horchheimer und Volker Kreutz konnten drei Gründungsmitglieder für 50 aktive Musikerjahre ausgezeichnet werden und Dirigent Vladimir Karpov erhielt für 10-jährige Tätigkeit die Fördermedaille in Bronze.
 

„Wunder gibt es immer wieder“ spielte der Musikzug bevor Wolfgang Maurer das Mikrofon ergriff und einen Programmpunkt verkündete der nicht auf dem Zettel von Abteilungsleiter Helmut Waibel stand. Die Musiker nutzten diese Gelegenheit auch mal ihm, der das Musikschiff fährt, für seine Arbeit Dank zu sagen und überreichten unter Standing Ovations einen Präsentkorb. „Ihr könnt mir keine größere Freude machen, als weiterhin aktiv Musik zu machen, so wie ihr es heute Abend gemacht habt.“, antwortete der „Chef“ gerührt.
 

Abschließend dankte Bernhard Hoffmann allen, die vor und hinter der Bühne, bei den umfangreichen Vorbereitungen, in Küche und Service, als Übungsleiter oder Vorstand zum Gelingen des Festabends beigetragen hatten. In seinem Schlusswort ging er auf die bisherige und zukünftige Vereinsentwicklung ein. Dabei baut er auf junge hoffnungsvolle Mitglieder, denn für eine positive Weiterentwicklung sei es wichtig, auch mal loszulassen und dem Nachwuchs eine Chance zu geben.

 
Text: boe
Bilder: bz