Bewegung hält Körper, Geist und Seele in Schwung |
Der 99 Jahre junge
Turnerbund Dilsberg hatte traditionell seine Senioren in die
Tuchbleichenhalle zur Ü59,999-Party eingeladen und freute sich über
die große Resonanz. |
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Bei einem Sektempfang begrüßten die beiden Vorsitzenden Ralf Baudisch und Thomas Strifler die rüstigen Turnerbundmitglieder persönlich, besonders die Ehrenvorsitzenden Edgar Bernhard und Bernhard Hoffmann sowie das Geburtstagskind des Tages, Ehrenmitglied Franz Göschl. Die Teilnehmer waren ein Paradebeispiel für die These, dass Bewegung Körper, Geist und Seele in Schwung hält. |
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Die Turnräte hatten wieder leckeren Kuchen gebacken, der bei einer
gemütlichen Kaffeerunde begeisterte Abnehmer fand. Den aromatischen
Duft frisch gerösteter Bohnen hatte auch die heilige Klara (Klara
Korol) wahrgenommen und übernahm erfreut den Auftrag ihres Chefs
Petrus, der sie auf den Dilsberg sandte. |
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„Ältere Leut´ brauchen
nichts mehr, deshalb hab ich auch kein Geschenk mitgebracht!“,
berichtete sie. Nur einen bayrischen Schulaufsatz über Krippefiguren
und notwendiger Ersatzlösungen durch Batman-Figuren gab sie zum
Besten und sorgte für Lachtränen. |
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Dass es gar nicht so leicht ist, sich von seinem langjährigen
Partner zu befreien, das mussten sechs freiwillige Paare erfahren.
Vorstand Strifler, im Hauptberuf Hochseilgärtner, befestigte pro
Paar zwei Seile so am Handgelenk, dass sie sich in der Mitte
kreuzten. Innerhalb von zehn Minuten sollten nun die Paare versuchen
sich voneinander zu lösen. Pfiffig und wendig machten sich die
Akteure ans Werk, doch die tollsten Verrenkungen halfen nichts, sie
blieben aneinandergefesselt. Zur Belohnung für ihren engagierten
Einsatz spendierte der Vorstand ein Schnäpschen und erhob das Glas
zum Wohl auf die Pärchen, die sich nicht voneinander lösen konnten. |
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Ein wenig Lampenfieber hatten die jüngsten Nachwuchsmusiker des
Musikzugs bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt schon, dennoch
zeigten sie mutig, was sie nach einem halben Jahr Musikunterricht
auf der Flöte bereits gelernt hatten. Mit dem „Bauernmarsch“
begeisterten Hanna, Nils, Linus und Phil und genossen ihren Beifall.
Die Flöte ist das ideale Einstiegsinstrument, weil man schnell
Fortschritte hören kann. Auch Raya und Samanta hatten mal so
angefangen, inzwischen haben sie aufs Saxophon gewechselt und
bereits sehr erfreuliche Fortschritte erreicht. Mit ihren bekannten
Beiträgen „Die Moldau“ und „Dancing Queen“ sorgten sie für
temperamentvolle Unterhaltung. Den auftretenden Musikern und ihren
beiden Ausbildern Sabrina Schilling und Dominik Bender galt ein
herzlicher Applaus. |
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Auch die Gäste bereicherten mit eigenen Vorträgen den Nachmittag.
Nachdem er den „Frust“, dass er jetzt auch zu den Senioren gehört
vergessen hatte, freute sich Werner Horchheimer bereits aufs nächste
Jahr und verriet das feucht-fröhliche Rezept für einen
„Jägermeisterkuchen“. Was ein „Gog“ ist, wusste Walter Berroth, der
ursprünglich aus Schwaben stammt, zu berichten. Mit den Tübinger
Weingärtnern und ihren derben Witzen machte er den Dilsberg
vertraut. Ein kurzes Herbstgedicht gab Karl Hornung aus der Rainbach
zum Besten und Vorstand Baudisch resümierte schmunzelnd, „Dilsberg,
wie es singt und lacht!“ |
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Als Highlight des Abends wurde „Plaisir de Danse“ ihrem Namen
„Freude am Tanzen“ gerecht. Die Tänzer, eine Gruppe der „Dilsberger
Burgbühne“, begeisterten einmal mehr mit ihren anmutigen Schritten
und beeindruckender Kleidung aus der Renaissancezeit. Zu Beginn
zeigten sie eine Pavane - einen Schreittanz - der die Kostüme
richtig zur Geltung brachte und in verschiedenen Formen getanzt
wird: |
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Kreis, Gasse und
Quadrat. Zwischen den einzelnen Tänzen informierte Gisela
Krambeer-Müller über Tanzformen, Kleidung und Geschichte. „Die
Formation war eine Augenweide!“, verabschiedete sie Vorstand
Baudisch. Ein besonderer Dank galt dem Schminkteam Manuela
Klotzbücher und Michaele Emmerich. |
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Ein Hinweis auf das
große Doppeljubiläum 2009, wenn es 100 Jahre Turnerbund Dilsberg und
50 Jahre Musikzug zu feiern gilt, durfte natürlich nicht fehlen. Am
17. Januar 2009 findet ein Neujahrsempfang mit ersten Ehrungen und
viel Musik statt und vom 19. – 21. Juni 2009 wird zum Festwochenende
mit Festbankett, Dorfabend, ökumenischer Gottesdienst und Festumzug
eingeladen. |
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Als jüngster Ruheständler sprach
Walter Berroth den Dank der Senioren für die
geleisteten Vorbereitungen aus: „Wir hatten einen schönen Nachmittag
und haben viele Erinnerungen ausgetauscht.“ Mit einer großzügigen
Spende bekräftigten die Teilnehmer seine Worte und unterstützten den
Verein. |
Text: boe Bilder: bz |