Bewegung hält Körper, Geist und Seele in Schwung

Stimmungsvolle Ü59,999-Party der Dilsberger Turnerbund Senioren

23. November 2008

Der 99 Jahre junge Turnerbund Dilsberg hatte traditionell seine Senioren in die Tuchbleichenhalle zur Ü59,999-Party eingeladen und freute sich über die große Resonanz.
 

Bei einem Sektempfang begrüßten die beiden Vorsitzenden Ralf Baudisch und Thomas Strifler die rüstigen Turnerbundmitglieder persönlich, besonders die Ehrenvorsitzenden Edgar Bernhard und Bernhard Hoffmann sowie das Geburtstagskind des Tages, Ehrenmitglied Franz Göschl. Die Teilnehmer waren ein Paradebeispiel für die These, dass Bewegung Körper, Geist und Seele in Schwung hält.

Die Turnräte hatten wieder leckeren Kuchen gebacken, der bei einer gemütlichen Kaffeerunde begeisterte Abnehmer fand. Den aromatischen Duft frisch gerösteter Bohnen hatte auch die heilige Klara (Klara Korol) wahrgenommen und übernahm erfreut den Auftrag ihres Chefs Petrus, der sie auf den Dilsberg sandte.
 

„Ältere Leut´ brauchen nichts mehr, deshalb hab ich auch kein Geschenk mitgebracht!“, berichtete sie. Nur einen bayrischen Schulaufsatz über Krippefiguren und notwendiger Ersatzlösungen durch Batman-Figuren gab sie zum Besten und sorgte für Lachtränen.
 

Dass es gar nicht so leicht ist, sich von seinem langjährigen Partner zu befreien, das mussten sechs freiwillige Paare erfahren. Vorstand Strifler, im Hauptberuf Hochseilgärtner, befestigte pro Paar zwei Seile so am Handgelenk, dass sie sich in der Mitte kreuzten. Innerhalb von zehn Minuten sollten nun die Paare versuchen sich voneinander zu lösen. Pfiffig und wendig machten sich die Akteure ans Werk, doch die tollsten Verrenkungen halfen nichts, sie blieben aneinandergefesselt. Zur Belohnung für ihren engagierten Einsatz spendierte der Vorstand ein Schnäpschen und erhob das Glas zum Wohl auf die Pärchen, die sich nicht voneinander lösen konnten.
 

Ein wenig Lampenfieber hatten die jüngsten Nachwuchsmusiker des Musikzugs bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt schon, dennoch zeigten sie mutig, was sie nach einem halben Jahr Musikunterricht auf der Flöte bereits gelernt hatten. Mit dem „Bauernmarsch“ begeisterten Hanna, Nils, Linus und Phil und genossen ihren Beifall. Die Flöte ist das ideale Einstiegsinstrument, weil man schnell Fortschritte hören kann. Auch Raya und Samanta hatten mal so angefangen, inzwischen haben sie aufs Saxophon gewechselt und bereits sehr erfreuliche Fortschritte erreicht. Mit ihren bekannten Beiträgen „Die Moldau“ und „Dancing Queen“ sorgten sie für temperamentvolle Unterhaltung. Den auftretenden Musikern und ihren beiden Ausbildern Sabrina Schilling und Dominik Bender galt ein herzlicher Applaus.
 

Auch die Gäste bereicherten mit eigenen Vorträgen den Nachmittag. Nachdem er den „Frust“, dass er jetzt auch zu den Senioren gehört vergessen hatte, freute sich Werner Horchheimer bereits aufs nächste Jahr und verriet das feucht-fröhliche Rezept für einen „Jägermeisterkuchen“. Was ein „Gog“ ist, wusste Walter Berroth, der ursprünglich aus Schwaben stammt, zu berichten. Mit den Tübinger Weingärtnern und ihren derben Witzen machte er den Dilsberg vertraut. Ein kurzes Herbstgedicht gab Karl Hornung aus der Rainbach zum Besten und Vorstand Baudisch resümierte schmunzelnd, „Dilsberg, wie es singt und lacht!“
 

Als Highlight des Abends wurde „Plaisir de Danse“ ihrem Namen „Freude am Tanzen“ gerecht. Die Tänzer, eine Gruppe der „Dilsberger Burgbühne“, begeisterten einmal mehr mit ihren anmutigen Schritten und beeindruckender Kleidung aus der Renaissancezeit. Zu Beginn zeigten sie eine Pavane - einen Schreittanz - der die Kostüme richtig zur Geltung brachte und in verschiedenen Formen getanzt wird:
 

Kreis, Gasse und Quadrat. Zwischen den einzelnen Tänzen informierte Gisela Krambeer-Müller über Tanzformen, Kleidung und Geschichte. „Die Formation war eine Augenweide!“, verabschiedete sie Vorstand Baudisch. Ein besonderer Dank galt dem Schminkteam Manuela Klotzbücher und Michaele Emmerich.
 

Ein Hinweis auf das große Doppeljubiläum 2009, wenn es 100 Jahre Turnerbund Dilsberg und 50 Jahre Musikzug zu feiern gilt, durfte natürlich nicht fehlen. Am 17. Januar 2009 findet ein Neujahrsempfang mit ersten Ehrungen und viel Musik statt und vom 19. – 21. Juni 2009 wird zum Festwochenende mit Festbankett, Dorfabend, ökumenischer Gottesdienst und Festumzug eingeladen.
 

Als jüngster Ruheständler sprach Walter Berroth den Dank der Senioren für die geleisteten Vorbereitungen aus: „Wir hatten einen schönen Nachmittag und haben viele Erinnerungen ausgetauscht.“ Mit einer großzügigen Spende bekräftigten die Teilnehmer seine Worte und unterstützten den Verein.
 

Text: boe Bilder: bz
Ein besonderer Dank gilt Günther Hermann für seine Aufnahmen der Tanzgruppe "Plasir de Danse", die er freundlicherweise zur Verfügung stellte, da durch einen technischen Defekt keine Bilder vorhanden waren.