Panorama Biking
in der Schweiz

Faszinierendes Trainingslager der Turnerbund-Radler

19. – 22. Juni 2008

Im Juni wird die Radgruppe des Turnerbunds Dilsberg unruhig, denn das jährliche Trainingslager steht auf dem Programm. In diesem Jahr hatte man sich große Ziele gesetzt und den Aufenthalt vom 19. – 22. Juni in die Schweizer Bergwelt verlegt. 16 aktive Mountainbiker machten sich bei optimalem Wetter und frohen Mutes, in privaten PKW´s auf den Weg nach Giswil.

 

Nach vierstündiger Fahrt vorbei an Freiburg, Basel in Richtung Luzern, erreichte die Gruppe ihr Quartier im „Hotel Bahnhof“, wo sie Besitzer Christoph Zumstein mit einem Sektempfang im Garten herzlich willkommen hieß und erste Pläne für die Touren der nächsten Tage geschmiedet wurden.
 

Die Unterkunft war perfekt - schöne Zimmer direkt am Bach, ein gemütliches Gartenrestaurant, ein uriger Speiseraum und eine exzellente Küche ließen keine Wünsche offen.
 

Giswil liegt etwa 500 m ü NN eingebettet in der Schweizer Bergwelt zwischen Gipfeln um die 2.000 Meter – eine traumhafte Kulisse zum Genießen. Stellte sich nur eine Frage: Auch ein Genuss auf dem Bike? Doch diese wollte man erst am nächsten Tag ergründen, verbrachte einen zuversichtlichen ersten Abend und bejubelte den Sieg der Nationalmannschaft über Portugal.
 

Nach einem stärkenden Frühstück stand die erste Tagesetappe an. Der diesjährige Organisator Hajo Hoffmann hatte zwei Leistungsgruppen angemeldet, wie der Hausherr schmunzelnd erzählte eine „starke“ sowie eine „sehr starke“.
 

Christoph organisierte mit Remo und Inge Berchtold zwei Guides, die für jede Gruppe eine passende Anfangstour auswählten und die Biker hervorragend führten. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto hieß es Aufsitzen und kräftig in die Pedalen treten.
 

Das Wetter zeigte sich von seiner freundlichen Seite, erst seit zwei Tagen waren auch in Giswil sommerliche Temperaturen zu verzeichnen. Gut ausgestattet mit Trinkflaschen, Magnesium, Fitnessriegel und diversen anderen Mittelchen im Gepäck ging es ans Warmfahren, bevor die ersten Höhenmeter zu erklimmen waren. Spätestens jetzt war Kondition gefragt und man lernte recht schnell den Unterschied von heimischen „Hügeln“ gegenüber Schweizer Berge kennen.
 

Doch jede Anstrengung wurde mit einem fantastischen Panorama belohnt. Waren es zunächst die idyllisch gelegenen Bergdörfer, radelten die „Sonntagsfahrer“ bzw. Gruppe B ein Stück den Schweizer Jakobsweg entlang und genoss eine traumhafte Aussicht auf Bergmassive und leuchtend türkis schimmernden Seen.
 

Inge absolvierte ihre erste Tour als Guide und fand immer einen passenden Weg, Pfad oder Single Trail, je nach Bedarf.
 

Nach einem heftigen Anstieg wurde in einer Besenwirtschaft eine wohl verdiente Mittagspause eingelegt und bei einem gemeinsamen Vesper neue Energie getankt. Der Flüssigkeitsverlust mit „Rivella“, einem Tafelgetränk mit 35% Milchserum oder einer Mostschorle optimal ergänzt und nach einer Erholungspause konnte es frisch gestärkt weitergehen. Insgesamt absolvierte die Gruppe 60 km und ca. 1.000 Höhenmeter und kehrte zufrieden nach Giswil zurück.

 

Gruppe A mit den „Samstagsfahrern“ wagte sich gleich am ersten Tag an eine anspruchsvolle Route, die eine Menge Kondition und gute Fahrtechnik erforderte. Über die Bergstrasse führte der Weg steil bergauf und durchquerte das kleine Melchaa Tal zur Äggli Alp.
 

Remo und sein Velo - eine beeindruckende Einheit - mit Leichtigkeit bewältigte er jeden Parcours und überwand jedes Hindernis. Mit traumhafter Sicherheit führte er seine Gruppe durch schönstes Alpgebiet und bescherte ihnen fantastische Aussichten.
 

Über den Gebirgskamm ging es Richtung Lungern, wo die Überquerung eines Schneefeldes zu bewältigen war. Nicht ganz ungefährlich, denn wer hier ins Rutschen kam verlor im Glücksfall nur sein Velo. Aber die Jungs meisterten das Hindernis bravourös und verzeichneten keinerlei Verluste.
 

Die Anstrengung wurde mit einer grandiosen Aussicht auf den tiefblauen Lungerersee belohnt, bevor auf der großen Abfahrt gut funktionierende Bremsen ein unbedingten muss waren. Die 57 km waren im Verhältnis zu den absolvierten 1.844 Höhenmetern ein Kinderspiel, beides zusammen eine respektable Leistung.
 

Am späten Nachmittag trafen alle Biker zufrieden im Hotel ein. Außer einem gebrochenen Fahrradhelm sowie zwei defekten Bikes gab es keine größeren Verluste zu verzeichnen und der ortsansässige Veloladen freute sich über neue Kundschaft. Nach einer erfrischenden Dusche konnte man völlig entspannt zum gemütlichen Teil übergehen und sich einen oder zwei Panasche (Radler) genehmigen.
 

Nach sorgfältigem Abwägen beschlossen die Biker am Samstag eine gemeinsame „Kaisertour“ zur Melchsee-Frutt zu wagen. Auf getrennten Wegen wurden die ersten 500 Höhenmeter bis zur Stöckalp bewältigt, wo sich beide Teams kurz trafen. Während die leistungsstärkere Gruppe A wacker die nächsten 900 Höhenmeter serpentinenartig hoch strampelte, schonte Gruppe ihre Kräfte und ließ von der Seilbahn aus das herrliche Panorama auf sich wirken.
 

Bis alle Moutainbikes mit separaten Transportgondeln eingetroffen und eine geeignete Einkehrgelegenheit für die Mittagsrast gefunden war, trafen bereits kurze Zeit später die ersten Biker der zusätzlichen Bergtour ein und wurden mit verdientem Applaus begrüßt. Jetzt war erst mal eine zünftige Brotzeit angesagt.
 

Gemeinsam ging es weiter und frisch gestärkt wurden auf dem Gipfel die nächsten 200 Höhenmeter zurückgelegt, vorbei an tiefen Bergseen, grünen Wiesen und schneebedeckten Bergkämmen. Unvergessliche Eindrücke - Natur pur - einfach gigantisch. Die Anstrengung hatte sich gelohnt, das Panorama war jeden Schweißtropfen wert.
 

Auf einem schmalen Grat war „schwindelfrei“ gefragt, auf der rechten Seite ging es steil bergab und die Velos mussten eine kurze Distanz geschultert werden. Danach stand eine rasante Abfahrt an und auch hierbei war sowohl Konzentration wie Kondition vonnöten. Bei ca. 1.000 Höhenmeter bergab fängt so mancher Oberschenkel zu brennen an - aber besser der als die Bremsen.
 

Dank Inge und Remo trafen auch an diesem Tag alle wohlbehalten, zufrieden und voll mit fantastischen Landschaftsbildern zurück – selbst Mönch, Eiger und Jungfrau lagen in „greifbarer“ Nähe. Die Guides ermöglichten die Konzentration auf´s Fahren, Schauen und Genießen, ohne ständig auf der Karte nach dem richtigen Weg suchen zu müssen. Die Zwei waren einfach super.
 

Nach einem gemütlichen Abendessen und dem ersten Radler, waren sämtliche Strapazen bereits vergessen. Die Anstiege wurden mit jeder Stunde steiler und die Abfahrten waghalsiger, nur was die landschaftliche Kulisse betraf, da war keine Übertreibung möglich, die war unbestritten für jeden das größte Erlebnis. Die gemütlichen Abende in geselliger Runde bildeten den krönenden Abschluss nach einem erlebnisreichen Tag.
 

Viel zu schnell verging die Zeit und am Sonntag und nur noch eine kleine Runde zum Ausfahren möglich. Während Gruppe A nochmals mutig eine Strecke mit Steigungen wählte, entschied sich Gruppe B für eine Runde um den Sarner See, beobachtete eine Ruderregatta und gönnte sich zum Abschluss ein Eis. Als besonderer Service durften die Hotelzimmer bis zum Mittag behalten werden, so konnten sich alle vor der Heimfahrt unter die Dusche stellen und nach einem wohlschmeckenden Mittagsmahl erfrischt die Heimreise antreten.
 

 

 

Es war ein rundum gelungenes Trainingslager mit unvergesslichen Eindrücken. Organisator Hajo Hoffmann hatte nicht zuviel versprochen und bei den Planungen alles bedacht. Beide Gruppen fanden Touren die leistungsmäßig zu bewältigen waren, die Guides waren eine perfekte Bereicherung und passten super zur Gruppe, die Unterkunft war einfach spitze und der Service bei Christoph Zumstein erste Klasse.


Die Mountain-Biker waren einhellig der Meinung:

„Hajo dein Einsatz hat sich gelohnt, es war traumhaft schön!“

 

Teilnehmer: Jürgen Maurer, Christoph Hillebrand, Burkhard Zantopp,  Andi Bellem,  Wolfgang Maurer, Ferdinand Nachbauer, Peter Kunz, Ron Voss, Michael Hofmann, Beate Oemler, Dieter Münch, Klaus Christ, Hajo Hoffmann, Kai Glinz, Carsten Wippermann und Axel Fischer.

Text: boe
Bilder: Alle  :-)